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Warum Wunderkind e.v.?

Depression und psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen. Das sind Themen, über die wir im Alltag nicht so oft reden oder vielleicht gar nicht gerne sprechen.

 

Und genau das möchten wir mit Wunderkind e.V. ändern. Warum?

 

Erstens: Weil die Depression eine Krankheit ist, die jeden treffen kann. Das heißt, Du, ich, jeder von uns kann irgendwann in seinem Leben mal davon betroffen sein. Daher ist es für uns alle wichtig, etwas besser Bescheid zu wissen.

 

Zweitens: Es gibt noch immer viel zu viele Missverständnisse über die Depression. Das muss sich ändern. Viele wissen zum Beispiel gar nicht, dass es eine Krankheit ist, die gut behandelt werden kann. Und viel zu oft begegnet man noch diesem Vorurteil, dass jemand mit einer Depression sich doch einfach mal ein bisschen zusammenreißen könnte. Würde man das auch zu jemanden mit einem Beinbruch oder mit Diabetes sagen? Eben nicht.

 

Und Drittens wird es wirklich höchte Zeit, dass Depression kein Tabu mehr ist: Niemand, wirklich niemand sollte sich heute noch schämen müssen, weil er eine Depression hat. Überhaupt sollten psychische Krankheiten nicht als Knacks angesehen werden, sondern als das, was sie sind. Als Krankheiten, an denen man selbst keine Schuld trägt.

 

Und es ist ja so: Je mehr wir über die Depression reden, desto mehr verstehen wir sie und desto besser können wir auch mit dieser Erkrankung umgehen. Egal ob bei uns oder bei anderen. Also reden wir drüber.

Kinder machen Handstand

Bei unserem Infoportal und unserer Community 'Wunderkind' dreht sich alles um die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Wir möchten aufklären zu Depressionen, Angststörungen, Essstörungen und ADHS. Durch Erfahrungsberichte können Betroffene, und deren Angehörige und Freunde Hilfe finden und sich austauschen.

 

Wunderkind arbeitet eng zusammen mit der LMU München, sowohl mit der Psychotherapeutische Ambulanz für Kinder und Jugendliche sowie der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJP).

 

Wir bieten auf unserer Website keine persönliche Beratung. Sie finden Informationen, Erfahrungsberichte, Checklisten und den Zugang zu einer Community. Wenn Sie Hilfe benötigen, nutzen Sie bitte unseren Hilfebutton. 

Wer steht hinter Wunderkind e.v.?
Wie kam es zur der Idee für Wunderkind e.v.?
The Big Five For Life

Ich habe vor vielen Jahren das Buch 'The Big Five for Life' von John Strelecky gelesen. Es geht in seinem Werk darum herauszufinden, was wirklich zählt im Leben und sich genau darauf zu fokussieren. Ich hatte eine genaue Vorstellung davon, was diese Big Five für mein Leben sein werden. Und ich dachte immer, dass es ein Achievements sein werden. Zustände, die ich erreiche, auf die ich stolz sein kann und auf die ich bewusst hinarbeite.

In der Krise Sinn finden

Was mir nicht klar war, ist dass auch eine Krise eines meiner Big Five werden könnte. Und zwar meine größte Lektion, die ich wahrscheinlich in meinem Leben erhalten werde. Ich habe so viel über mich selbst gelernt - durch die Depression meiner Tochter. Als ich feststellte, dass ich durch meine Handlung nicht helfen kann. Als ich lernen mussten, dass ich sie nicht heilen kann. Wo ich doch normalerweise gut und effizient darin bin, Herausforderungen aus der Welt zu schaffen. Also habe ich mich selber angeschaut. Und mich mit mir selbst beschäftigt. Und das war für mich sehr, sehr lehrreich.

 

Antworten und Austausch

Es gibt eine gute Auswahl von Literatur und Informationsportalen zu mentaler Gesundheit, insbesondere zu Depressionen bei Kindern und Jugendlichen. Ich finde all diese sie sehr wertvoll und einen enorm wichtiger Beitrag für unsere Gesellschaft Denn als eines meiner Kinder erkrankte, habe ich nichts als Antworten gesucht. Antworten und irgendwann auch den Austausch. Das ist gar nicht so einfach, denn das Thema Depression, vielleicht vor allem bei Kindern und Jugendlichen, ist aus meiner Sicht in unserer Gesellschaft zu großen Teilen tabuisiert.

Depression erkennen 

 

Wenn plötzlich eines Deiner Kinder sehr traurig, sehr niedergeschlagen. sehr antriebslos ist und du feststellst, dass dies nicht nur ein vorübergehender pubertärer Schub ist, sondern eine ernst zu nehmende Krankheit, kommt vor allem ein Thema zu Tage: Wie fühlt sich das eigentlich an? Ich glaube, dadurch, dass ich auch nicht verstehen konnte, wie es meinem Kind wirklich geht, habe ich mich selber lange Zeit wie betäubt gefühlt. Die Auseinandersetzung mit der Situation, die Auseinandersetzung mit meinem Familiensystem und vor allem auch mit mir selbst hat mich eines gelehrt: Und zwar auf das zu hin zu schauen, was ist. Bewusst im Moment zu leben. Dankbarkeit zu üben. Und meine Gefühle zu erkennen. Auszudrücken. Und auch Grenzen zu setzen.

Das Richtige Tun

Obwohl ich mir früh Hilfe gesucht habe durch Experten und mein Kind auch schnell einen Therapieplatz fand, empfand ich die Begleitung und Unterstützung dieser Krankheit als Herausforderung. Da ich mit meinen Entscheidungen, Gefühlen und Handlungen doch sehr häufig sehr alleine war. Was ich mir oft gewünscht hätte, wäre für mich eine Art Gebrauchsanleitung gewesen. Dazu, wie ich mit einer Situation umgehen am besten umgehen soll. Ich weiß, dass kein Mensch den anderen gleicht. Und kein Krankheitsbild exakt dem anderen gleicht. Dennoch war ich so oft völlig ratlos und überfordert mit der Frage, ob ich gerade das Richtige mache oder ob ich alles einfach nur noch schlimmer mache. Vor allem im direkten Umgang mit meinem Kind. Aber auch mit Faktoren, die aus unserem Ökosystem einwirken - zum Beispiel dem Schulsystem, dem erweiterte Familiensystem, dem Freunden meines Kindes.

Warum Wunderkind e.v.

So wenn es schon keine Gebrauchsanleitung gibt, habe ich für mich entschieden, dass ich teilen möchte, was ich gelernt habe auf dieser Reise und immer noch lerne. Um die Erfahrungen denjenigen zur Verfügung zu stellen, die sich vielleicht in einer ähnlichen Situation befinden. Und ich wollte noch einen Schritt weitergehen. Und tatsächlich eine Community schaffen zum Austausch. Vor allem für die Angehörigen, aber auch für die Freunde der betroffenen Kinder und Jugendlichen. Bei mir selbst war es so, dass mich der Austausch mit anderen, die mir nicht helfen konnten und die unsere Situation nicht so ganz verstanden, total zu schaffen gemacht hat. Das setzte mich zeitweise so unter Druck, dass ich mich von vielen Menschen in meinem Umfeld zurückgezogen habe. Ich wollte mich nicht erklären. Ich wollte nicht meiner erweiterten Familie sagen müssen, wie viel besser oder schlechter die Situation gerade war. Ich wollte mich vor allem nicht für meine Entscheidungen erklären. Für den Umgang mit meiner Tochter habe ich oft sehr lange abgewägt, was ich wie sagen soll. Die richtigen Worte zu finden, fiel mir oft schwer. Auch für mich selbst fehlten glaube ich meinem Umfeld oft die Worte. Rückblickend betrachtet hätte ich gerne manchmal einfach bestimmte Sätze gehört, die mir gut getan und die mir Kraft gegeben hätten.

 

Ich möchte dabei unterstützen, dass mentale Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen aus der Tabuecke kommt. Mit dem obersten Ziel, dass mehr Kinder und Jugendliche ein kleines bisschen mehr psychische Gesundheit finden können. Und ich glaube ganz fest daran, dass auch die kraftvolle Unterstützung des Umfeldes und der Vertrauenspersonen des Betroffenen einen maßgeblichen Einfluss auf dessen Heilung oder auf das noch einen besseren Umgang mit der Krankheit haben kann. Und deswegen möchte ich aufklären, Informationen vermitteln. Austausch ermöglichen, Research durchführen, Checklisten und Kommunikationsleitfäden bereitstellen.

 

Es ist mir ein Herzenswunsch, dieses Projekt in die Tat umzusetzen. Und ich freue mich über alle, die mich darin bestärken, unterstützen, und mit anpacken.

Ich bin dankbar, dass es meine Tochter gibt.

Unsere Partner
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